Der Märchentag in Massen hat alle Erwartungen übertroffen mit 50 Teilnehmenden. Dabei waren Erwachsene und Kinder gut gemischt. Sie waren gekommen, sich einen Vormittag lang mit dem Grimmschen Märchen „Der Froschkönig“ – nach der Andacht durch Dörte Janitz mit einem Erzähltheater vorgestellt – zu beschäftigen.
Die Gemeinderäume waren an der Kapazitätsgrenze, als die Kinder mit Friederun Berger sich mit den Emotionen im Märchen auseinandersetzen. Dabei ging es um Wut, Ekel, Ablehnung, aber auch um Zuwendung und Liebe. Die Kinder haben Frösche gebastelt und als Hilfe bei Wut einen Stressball aus selbst gemachter Knete hergestellt. Die Kinder haben den Erwachsenen ein herrliches Lied gesungen, als wir uns zum Mittagessen wieder trafen.
Die Erwachsenen hatten ihren Teil mit Pfarrerin Kerstin Höpner-Miech im Nebenraum und erkundeten die Tiefenschichten des Märchens – mit Spaß und viel Staunen. Denn wie wird ein Frosch zum Prinzen? - Oder ist es in Beziehungen nicht auch manchmal umgekehrt? Wie reift ein Mensch zum liebesfähigen Erwachsenen, wenn vorher Mangel ist?
„Märchen bieten uns Bilder und führen zu Einsichten, die uns helfen, Leid in gewissem Maß zu vermeiden und uns selber und anderen weniger weh zu tun; sie erzählen vom menschlichen Leben in einer Weise, die uns im Umgang miteinander verständnisvoller und gütiger macht. Solche Geschichten ändern nicht die Welt, doch sie verwandeln unsere Welt.“ (Eugen Drewermann)
Es geht darum, die Liebe zu entdecken als die Kraft, die Angst überwindet und das Herz weit macht.
Es waren schöne und spannende Stunden, beschlossen durch ein Essen an langer Tafel durch die Räume, an den Seiten und unter den Tischen. Pizza und Quarkspeise, Obst und Getränke und viel fröhliches Erzählen machten Vorfreude: Im nächsten Jahr soll es den nächsten Märchentag in Massen geben.
Kerstin Höpner-Miech
Pfarrerin